Filmabend (Rückblick)

Filmabend am 25.2.25 zum 75-Jahr Jubiläum der Kirche St. Franziskus mit „Bruder Sonne, Schwester Mond“ (Regie Franco Zeffirelli, 1972)

Mit diesem bereits über fünfzigjährigen Film aus dem Jahr 1972, fand im Pfarreiheim St. Franziskus ein weiteres Highlight zum 75-Jahre Jubiläum statt. Es fand sich gut ein Dutzend Interessierte ein, die sich auf den gemütlich gepolsterten Stühlen und ausgestattet mit feinem Popcorn und Getränken einrichteten. Der poetische, kraftvolle Film zog aber bald alle in den Bann, so dass Popcorn-Rascheln nur noch vereinzelt zu hören war.

Francesco (Franz von Assisi, 1181-1226, geb. als Giovanni di Pietro di Bernardone) kehrt aus der Gefangenschaft schwer krank und traumatisiert vom Krieg gegen Perugia zurück. An sein altes Leben als reicher Sohn und Lebemann wollte und konnte er nicht mehr anknüpfen. Er sah, wie die Armen in Assisi leben mussten, entdeckte die Natur und gab bald all seinen Reichtum für ein gottgeweihtes Leben in Armut auf. Mit den ersten Mitbrüdern zusammen, baute er die Kirchenruine San Damiano, in welcher er zum ersten Mal Gottes Ruf gehört hatte, wieder auf. Bald schloss sich ihnen auch Clara an, eine Freundin aus Jugendzeiten.

Der Film von Zeffirelli ist geprägt von der Hippiezeit und dem ganzen gesellschaftlichen Wandel Ende der 1960-er Jahre. Natur, Tiere und Menschen werden in epischer Länge gezeigt, begleitet von der wunderschönen und so passenden Musik von Donovan. Ohne viele Worte wird so die Kernbotschaft von Franz, Schutz der Umwelt und Schöpfung und ein Gott gewidmetes Leben in Armut vermittelt. In der sehr schlichten wiederaufgebauten Kirche San Damiano versammeln sich bald alle Armen von Assisi inklusive einiger Schafe, Hühner und Gänse zum berührenden Gottesdienst. Die grosse Bischofskirche in Assisi bleibt halb leer und wird nur noch von den Reichen besucht. Sehr eindrücklich sind auch die Szenen in Rom, als Franziskus mit seinen Brüdern tatsächlich eine Audienz beim damaligen Papst Innozenz bekommt. Der Kontrast des damals noch mittelalterlichen Petersdoms mit Pracht und Prunk zu den einfachen, vom langen Fussmarsch gezeichneten, Mitbrüdern Franziskus‘ könnte nicht grösser sein. Wenn Franziskus spricht, dann häufig mit Botschaften aus der Bibel, die dadurch sehr lebendig und authentisch zum Ausdruck kommen. Viel häufiger aber lebt er sein eindrückliches Vorbild auch einfach nur vor.

Beim Austausch nach dem Film ist stark hervorgetreten, dass der Film absolut nichts an Aktualität eingebüsst hat. Umweltschutz und Frieden sind mehr denn je drängende Themen unserer Zeit. Viele hatten den Film vor Jahren oder Jahrzehnten schon mal gesehen - er wirkt in jedem Lebensalter wieder neu und anders. Etliche waren auch schon in Assisi - und freuen sich jetzt erst recht, im Herbst mit der Pfarrei wieder hinreisen zu dürfen.

Was können wir für Impulse für unsere Kirche und unsere Gottesdienste mitnehmen, war die Frage? Der schlichte, zeitlose Kirchenbau mit der schönen Gestaltung des Sonnengesangs wird sehr geschätzt. Auch sollen in der Kirche, wie bei Franziskus, alle willkommen sein. Und auch das eine oder andere Tier darf sich gerne blicken lassen.

Der nächste Anlass im Zyklus des Jubiläums ist der Franziskusgottesdienst zusammen mit der Liturgiegruppe am Wochenende vom 22./23.3.2025, herzlich willkommen. Und für die Pfarreireise nach Assisi (27.9.-4.10.2025) unter Leitung von Dorothee Becker und Heidrun Döhling hat es noch freie Plätze.

Cornelia Schumacher Oehen

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